Schon mit Hans-guck-in-die-Luft nahm es ein schlechtes Ende. Genau wie mit dem Suppenkasper und dem Struwwelpeter. Allesamt unfolgsame Kinderfiguren des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann, der sein Bilderbuch zunächst unter dem Pseudonym „Reimerich Kinderlieb“ veröffentlichte. TV-Kritik 'Keine Zeit für Träume': Drama um ein Kind mit ADS. Von Ulrich Feld Intensiv und sehr gut gespielt: Durch die Störung der Tochter kommt eine bürgerliche Familie bedenklich in Schieflage. Introvertiert und verträumt: Merle (Greta Bohacek, li.) kann sich selbst in Foto: Bild: MDR/Andreas Wünschirs. In „Keine Zeit für Träume“ meinen es auch alle gut mit der elfjährigen Merle (Greta Bohacek): der Gymnasiallehrer, der den Eltern nahelegt, das Mädchen auf eine andere Schule zu geben. Der Kinderarzt, der die Adresse einer Kinderpsychologin zur Hand hat. Die Psychologin, die bei Merle einen überdurchschnittlichen IQ und eine ungewöhnlich kurze Aufmerksamkeitsspanne feststellt und flugs ADS diagnostiziert. Die Eltern, die zwischen der Hoffnung, das In-die-Luft-Gucken könne sich noch auswachsen, und der Versuchung, das Problem mit Tabletten zu lösen, hin- und herschwanken. Und Oma Hedy (Petra Kelling), die einzige Stimme der Vernunft, die Merle mit ihren Stärken und Schwierigkeiten sieht und nicht die Diagnose. Nicht zu vergessen die ältere Schwester, mitten in der Pubertät, die Merle nimmt, wie sie halt ist. „Keine Zeit für Träume“ ist ein engagierter Themenfilm. Intensiv arbeitet er sich an den Problemen einer Familie ab, deren Kind offiziell als seltsam eingestuft wird. Anneke Kim Sarnau spielt Kathrin, die Mutter, die nichts unversucht lassen will, ihrer Tochter zu helfen. Eine Macherin, eine berufstätige Frau, die in einem Hamsterrad gefangen ist: Von Psychologin zu Psychologe rennt sie, von Elternselbsthilfegruppe zur Lernstrategieentwicklung, von Pontius zu Pilatus. Bis sie einfach nicht mehr kann. Konstruierte Zwangslagen Also Tabletten, damit alles glattläuft wie bei Lea (Stella Kunkat), der Älteren? Die aber ist nicht das Kind von Merles Vater. Liegt es an Roman (Harald Schrott), dass Merle lieber in Blätterhaufen wirbelt als an Geodreiecke denkt? Der Ehemann gefällt sich in narzisstischer Kränkung. Die Ehe gerät in die Krise, Merle begreift, dass sie Ursache für all das sein soll. Sie verlangt die Tabletten, die alles richten sollen. So verdienstvoll Filme über moderne Familien im Ausnahmezustand sind - siehe zuletzt „Zappelphilipp“ oder „Komasaufen“ -, so sehr Anneke Kim Sarnau und Harald Schrott mit Greta Bohacek und Stella Kunkat als Familie in Not glänzen, so wenig überzeugt das Drehbuch dieser MDR-Produktion. Es konstruiert Zwangslagen, die es nicht geben müsste (Buch: Regine Bielefeldt; Regie: Christine Hartmann). Tabletten oder Nichtstun - so lautet die Wahl. Aber was wäre, wenn es vorerst nicht das Abitur sein muss? Gleich eingangs wird ein Schreckensbild an die Wand gemalt: die „Doofenschule“. Gibt es keine Montessorischulen, Waldorfeinrichtungen oder andere Schulformen, die auf individuelles Tempo setzen? Der dramaturgisch gewünschten Dichotomie zuliebe wird auch die Option Verhaltenstherapie später nicht mehr erwähnt. Klischeehafte Familienverhältnisse im Ausnahmezustand Diese Familie muss, so will es dieser Film, mit ihren Sorgen allein bleiben. Freunde haben die Eltern nicht. Verwandtschaftliche Bindungen gibt es kaum. Das wirkt kleinmütig und deprimierend. Der Film mag Verständnis für Eltern wecken, die in ihrem Streben danach, alles richtig zu machen, oft genug kein solidarisches Korrektiv durch andere Eltern erfahren. Inhaltsverzeichnis • • • • • • • • Handlung Familie Falk hat zwei Kinder, die elfjährige Merle und die pubertierende fünfzehnjährige Lea. Als die Leistungen von Merle in der Schule immer weiter abfallen, rät ihr Klassenlehrer, das Kind von der Schule zu nehmen. Nachdem der Kinderarzt sie zur Kinderpsychologin schickte, wurde ADS, das, diagnostiziert. Keine Zeit Für Träume Ganzer FilmNachdem die Eltern Roman und Kathrin zunächst medikamentöse ablehnten, versuchten sie über Therapien und häusliche Lernprogramme die ihrer jüngsten Tochter abzubauen. Die größere Tochter fühlt sich bald vernachlässigt und versucht zu ihrem leiblichen Vater nach Berlin zu flüchten. Gleichzeitig bricht Kathrin aufgrund der enormen häuslichen Belastung zusammen. Der Beschluss von Kathrin, nun doch zu versuchen, führen zum Streit zwischen den Eheleuten.
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March 2019
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